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Regionale Superfoods
Heimische Kraftpakete entdecken.
Gesundheit, Schönheit und ein langes Leben – das sind beliebte Zuschreibungen über die Wirkung von sogenannten Superfoods. Gefühlt taucht alle paar Monate ein neues, „unverzichtbares“ Lebensmittel in Social Media auf, das wir alle unbedingt sofort essen sollten. Die Versprechen über Wirkung und Inhaltsstoffe klingen nahezu immer unwiderstehlich. Wer will sich nicht fitter fühlen, jung bleiben oder vitaler werden? Schnelle Wunder können aber auch Superfoods nicht vollbringen. Der Hype um ein bestimmtes Lebensmittel dauert deshalb oft nicht lange an. So wie um Chia, Avocado oder Quinoa. Das sind alles beliebte und durchaus sehr gesunde Pflanzen. Sie sind aber wieder ein wenig aus dem Fokus von Gesundheits-Influencern gerückt. Neue, meistens exotische Superstars drängen auf die mediale Bühne. Açaí, Goji und Moringa sind die aktuellen Favoriten.
Innere Werte
Gesund sind die trendigen Lebensmittel besonders dann, wenn es sich um frische Früchte, Nüsse oder Samen handelt und nicht um hochverarbeitete Produkte. Kapseln, Riegel und Säfte beinhalten in vielen Fällen wenig der gesunden Wirkstoffe. Auch sind nicht bei allen als Superfood vermarkteten Produkten, die Wirkstoffe wissenschaftlich nachgewiesen. Wenn´s um die inneren Werte der Super-Lebensmittel geht, empfiehlt es sich auch darauf zu achten, wie viel eine Portion an Vitaminen, Mineralstoffen etc. beinhaltet. So können zum Beispiel eine Portion roter Paprika, Brokkoli oder Kohlsprossen beim Vitamin C Gehalt mit einer kleinen Portion der gehypten, getrockneten Goji-Beeren locker mithalten. Schwarze Johannisbeeren und Hagebutten haben sogar einen noch höheren Vitamin C-Gehalt als die umworbene Superbeere Goji. Es sind also nicht nur die weitgereisten Beeren und Früchte, die prall gefüllt sind mit wertvollen Inhaltsstoffen. Unabhängig davon, vorher das Superfood kommt, sollten wir alle auf die Bedingungen achten, wie Beeren, Samen oder auch verarbeite Produkte hergestellt wurden. Das Bio-Siegel ist immer eine gute Orientierung, damit die Wirkung des Superfoods nicht durch die Belastung mit Pestiziden und Schadstoffen konterkariert wird. Und Fair Trade garantiert, dass das gesunde Produkt nicht unter fragwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellt wurde.
Heimische Superstars
Aber müssen es immer die weit gereisten Superstars sein, die eine schlechte Wahl fürs Klima und oft auch für die Geldbörse sind? Wir von MeinBioMarkt möchten uns heute anschauen, was es denn eigentlich an regionalen Superfoods gibt, die sich vor den weitgereisten Nährstoffbomben nicht verstecken müssen. Solche, die im Sommer bei uns wachsen, reif geerntet werden und deshalb besonders gut schmecken. Und dabei auch wesentlich umweltfreundlicher sind.
Doch bevor wir diese Frage beantworten, haben wir nach einer Definition von Superfood gesucht und diese auf Wikipedia gefunden:
„Das Europäische Informationszentrum für Lebensmittel bezeichnet „Lebensmittel, insbesondere Obst und Gemüse, die aufgrund ihres Nährstoffgehaltes einen höheren gesundheitlichen Nutzen als andere Nahrungsmittel haben“, als Superfood.“
Ausgehend davon haben wir uns auf die Suche gemacht und heimische Pflanzen unter die Lupe genommen, die mit Geschmack und vielen gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen punkten. Und da gibt es einige. Das sind unsere Favoriten:
Beeren
Von Beeren können Sie nicht zu viel essen. Die kleinen Kerlchen protzen nur so mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen. Sie sind reich an Vitamin C, Ballast- und sekundären Pflanzenstoffen. Die schützen nicht nur Pflanzen vor Schädlingen, Krankheiten und UV-Strahlung, sondern sind auch unglaublich gesund für uns Menschen. In der Heidelbeere stecken besonders viele Polyphenole. Aber auch in Ribiseln, Brombeeren und Stachelbeeren. Sie stärken das Immunsystem und beugen Entzündungen vor. Wer regelmäßig Beeren isst, kann damit sogar den Körperfettanteil senken. Und, auch nicht schlecht: Studien belegen, dass der regelmäßige Genuss von Beeren die Hirnalterung verlangsamt. Und dazu schmecken sie auch noch so gut!
Kräuter
Wer mit der Hand durch die Blätter eines frischen Basilikumstocks fährt, wird sofort vom frisch-würzigen Duft eingenebelt. Der mediterrane Kräuter-Liebling riecht nicht nur gut, er schmeckt auch köstlich und ist gesund. Das Kraut passt zu vielen Pasta-Gerichten mit sommerlichen Gemüsesorten wie Zucchini und Melanzani und natürlich zu Tomaten mit oder ohne Mozzarella. Am besten schmeckt und wirkt Basilikum, wenn man ihn roh isst. Er enthält viele Polyphenole, also sekundäre Pflanzenstoffe, die unser Immunsystem stärken und entzündungshemmend wirken. Außerdem punktet er mit Vitamin C, Vitamin A für gesunde Haut und Sehkraft und Vitamin K für Knochengesundheit und Blutgerinnung. Und er enthält viele Mineralstoffe, wie Magnesium, Kalium und Kalzium. Koriander und Petersilie sind ähnlich gesund wie Basilikum. Übrigens, für rund 20 Prozent der Menschen schmeckt Koriander seifig. Der Grund dafür liegt in unseren Genen.
Samen
Leinsamen ist eine Ballaststoffbombe. Der Samen entfaltet seine volle Wirkung am besten geschrotet oder eingeweicht. Ein Löffel im Joghurt oder in den Over-Night-Oats aktivieren die Verdauung. Außerdem liefert er reichlich Omega-3-Fettsäuren für Herz und Hirn. Dabei wirkt er auch positiv auf Blutfett- und Blutzuckerwerte. Und auch Kürbis- und Sonnenblumenkerne liefern wichtige Inhaltsstoffe wie Magnesium und wertvolle Öle und Proteine. Eine Mischung aus beiden Samen, kurz in der Pfanne geröstet, toppt jeden Sommersalat mit nussigem Crunch.
Nüsse
Das bringt uns gleich zu den großen „Geschwistern“ der Samen, den Nüssen. Sie sind zwar fettreich, aber in kleinen Dosen genossen, keine Dickmacher. Sie enthalten Ballaststoffe und regulieren unseren Blutzuckerspiegel. Die meisten Nüsse haben eine positive Wirkung auf unser Mikrobiom im Darm und damit auf die Stärkung unseres Immunsystems. Und auch für die Herzgesundheit sind Nüsse die richtige Wahl. Walnüsse sind dabei besonders gesund. Sie enthalten Omega-3-Fettsäuren, die sind übrigens auch die Ursache, dass Walnüsse schnell ranzig werden. Deshalb besser ganze Nüsse kaufen und sie selbst knacken. Neben Walnüssen sind aber auch andere heimische Nüsse, wie Haselnüsse ein perfekter Snack und Nascherei-Ersatz.
Das war eine Auswahl unserer heimischen Lieblinge mit Superkräften. Es gibt noch viel mehr an Früchten, Nüssen und anderen Pflanzen in unseren Gärten, auf Wiesen und im Wald, die darauf warten, verschmaust zu werden. Dem vielfältigen, kulinarischen Superfood-Sommer steht damit nichts im Weg!